Juni – welcome to paradise

Als der Juni anbrach hatte ich nur noch 3 Wochen in Bodø. Unglaublich wie die Zeit vergeht und wie viel ich erlebt habe. Da in den drei Wochen verhältnismäßig viel passiert ist, habe ich diesen Eintrag nach Personen und Orten aufgeteilt, um besser sortieren zu können was wo passiert ist. Ich denke das ist etwas übersichtlicher für alle. Vorab möchte ich nocheinmal loswerden, dass es eine wundervolle Zeit in Bodø war und ich sehr dankbar dafür bin, all´die Menschen kennenzulernen und die wunderschönen Orte sehen zu können. Das war ein ganz besonderes Erlebnis.

Freunde und Familie

Die letzten drei Wochen habe ich viel Zeit mit der Familie verbracht. Wir wurden alle zum Grillen bei Richard (Bruder meiner Hostmom Anne-Julie) eingeladen. Zusammen sitzen, gutes Essen und quatschen ist bei den Norwegern auf dem Tagesprogramm. Einfach mal spontan vorbeikommen, sich gegenseitig zum essen einladen (meistens selbstgekocht;)) und auch die Freunde der Freunde kennenlernen. So hat Anne- Julie sich mit ihren Freundinin zum essen gehen getroffen und ich durfte mitdabei sein. Inzwischen war ich schon in den Freundeskreis aufgenommen.

Außerdem war an einem Wochenende ein Foodtruck Festival in der Stadt. Dort waren wir und haben uns die Bäuche vollgeschlagen. Es gab eine Menge gutes Essen aus verschiedensten Ländern. Es schien auch, als ob die ganze Stadt dort war, es war sehr voll, aber das Anstehen hat sich jedes Mal gelohnt. An dem Tag wurde ich sehr an meine erste Tage in Bodø erinnert, da vor einem Jahr auch das Foodtruck Festival stattgefunden hatte und wir eine unseren ersten Touren durch die Stadt hierher gemacht hatten und auch leckere Gerichte aus aller Welt aßen.

Über den ganzen letzten Monat hatte ich Abschiedgeschenke vorbereitet. Da ich gerne Dinge selber mache habe ich Armbänder geknüpft für meine Freunde, Taschen bestickt für die Familie und ein Fotoalbum für Anne- Julie gemacht. Außerdem habe ich natürlich noch einmal eine Runde Schoki im Hotel für alle ausgegeben und einen Goody-Bag für die Trainer im Gym zusammengestellt. Alle haben sich sehr gefreut über die Geschenke und ich habe auch Abschiedsgeschenke von anderen bekommen. Die größte Überraschung war, aber als Anne- Julie eine Abschiedsparty für mich gemacht hat. Sie hat alle Freunde eingeladen und wir haben zusammen den Nachmittag verbracht. Das war toll nochmal alle sehen zu können und vernünftig verabschieden zu können, bevor ich fuhr.

Letzte Tage in der Schule

Die letzte Zeit in der Schule war sehr entspannt. Wir sollten noch einen Vortrag über unsere Zeit in den Betrieben halten. Dabei konnte ich meine Klasse und vorallem meine Klassenlehrerin Nancy sehr beeindrucken. Ich habe meinen Vortrag, selbstverständlich, komplett auf Norwegisch gehalten, sie hatte dies nicht erwartet und war sehr beeindruckt. 🙂 Das hat mich natürlich sehr gefreut, auch selbst die Veränderung meines Sprachniveaus über das Jahr hinweg zu sehen. Ich bin mit einem Sprachlevel von A2 im August gestartet und habe nun das Sprachlevel B2.

Wir hatten als vorletzte Schulveranstaltung noch ein gemeinsames Grillen in der Ausvika. Ausvika ist ein sehr schöner Strand mit einem kleinen „Berg“ direkt nebenan. Wir haben gegrillt, ein Quiz gemacht und den mini Berg bestiegen. Ich bin immerwieder faszieniert darüber, wie klar und türis das Meerwasser in Norwegen ist. Auch dort sah man die Schönheit in voller Gänze.

Die letzte Schulveranstaltung und damit auch der letzte Schultag war die Entlassungsfeier. Alle Klassen aus dem Berufsschulzweig waren in der Mensa versammelt und wurden nacheinander auf die Bühne gerufen, wo sie eine Rose und die Glückwünsche der Lehrer entgegennehmen konnten. Ein Händeschütteln ist wohl „standart“, aber in Norwegen ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler deutlich persönlicher als in Deutschland. Es wird sich immer (überall, auch auf der Arbeit) mit Vornamen angesprochen und geduzt. Das Siezen gibt es in Norwegen schon seit Jahren nicht mehr. Und da die Klassen in diesem Zweig alle sehr klein sind (10-15 Schüler) kennen sich die Lehrer und Schüler einfach besser. Daher ist eine Umarmung zum Abschied garnicht so ungewöhnlich und wurde an dem Entlasungstag viel gemacht. Auch ich war mit meiner Klasse auf der Bühne und habe eine Rose bekommen. Meine Klasse habe ich danach verabschiedet und auch meine Klassenlehrerin. Nancy hat mir wirklich eine gute Stütze geboten in diesem Jahr und hat sich immer um mich gesorgt. Das weiß ich wirklich wertzuschätzen.

Engeløya

Das letze gemeinsame Wochenende war ein ganz besonderes. Wir haben mit unseren Strickmädels ein Hüttenwochenende geplant. Es sollte zur Hütte von einer aus der Gruppe gehen. Die Hütte liegt in der Kommune Steigen auf der Insel „Engeløya“, was soviel wie „Engelsinsel“ heißt. Und was soll ich sagen? Die Insel wird dem Namen mehr als gerecht, vielleicht hätte man sie ansonsten noch „Paradies“ nennen können.

Wir haben eines der Hurtigrutenboote von Bodø aus genommen und sind ca. eine Stunde mit der Fähre gefahren. Dort wurden wir mit dem Auto abgeholt und sind erneut 45 Minuten mit dem Auto auf die Insel gefahren. Dort haben wir direkt am Strand geparkt und sind nochmals 15 Minuten über den Strand gelaufen, um zur Hütte zu gelangen. Dort angekommen liefen überall Schafe mit ihren Lämmern herum, keine 100 Meter von der Hütte war der Strand entfernt und im Rücken der Hütte konnte man die schroffen Berge ganz nah sehen. Die Hütte ist schon sehr alt, hatte aber einen sehr gemütlichen und heimeligen Scham. Der Strand war nicht besonders groß, aber so schön, dass ich meine Augen kaum abwenden konnte; weißer feiner Strand, große Muscheln, das Wasser klar und smaragtgrün. Wir waren ebenfalls auf einem der Berge wandern, den Mjeldberg, das war ebenfalls wunderschön. An dem zweiten Abend waren sogar drei von uns am Strand baden. Das war sehr kalt, aber dennoch schön (vorallem nach einer harten Wanderung ;)) Wohlverdient sind wir dann in den Whirpool geklettern, mitdem die neuere Hütte der Familie ausgestattet ist. Bis Mitternacht haben wir in dem Haus mit Freunden und Familie Brettspiele gespielt und anschließend noch ein Mitternachtssonnen- Fotoshooting gemacht. Ist schon verrückt, dass hier die Sonne nachts nicht untergeht…

Meine Quellen und extra Infos, wenn du weiterlesen möchtest:

Ausvika: https://www.tursiden.no/ausvika/

Engeløya: https://www.nordlandblog.de/insel-engeloya-steigen-salten/