Das Ende

…und so schnell vergeht ein Jahr. Die Zeit rennt, doch trotzdessen habe ich es geschafft die letzten 10 Monate so gut auszukosten wie es geht. Ich habe eine Menge gelernt; Erfolge im Gym gehabt und meinen Spaß an Sport und Bewegung wiedergefunden, Wanderungen und damit die schönste Natur erlebt, ich durfte Arbeitserfahrungen sammeln, habe in einem Hotel gelernt wie die Abläufe sind, Buffets serviert und beim Zubereiten geholfen, ich habe Menschen aus aller Welt kennengelernt und neue Freunde gefunden, habe eine neue Kultur kennenlernen, nicht nur erleben sondern sogar leben dürfen und nicht zu vergessen eine komplette Sprache gelernt. Ich finde da darf man mal „wow“ sagen, wenn ich an die Zeit nun zurückdenke, ist es wohl das Jahr mit den meisten Auf und Abs, das ich bisher so hatte. Doch dadurch habe ich so viel, vor allem auch über mich selbst gelernt. Was man alles auf die Beine stellen und machen kann ist unfassbar.

Ich hatte das Glück (und die Ehre), die erste Austauschschülerin des RBZ Wirtschaft Kiel zu sein, die ein ganzes Schuljahr auf der Bodø Videregående Skole verbringen durfte. Es hat alles mit einer Idee und einem Wunsch angefangen und wurde mit der Hilfe von Lehrkräften, Schulleitern und Europabüro schnell zur Wirklichkeit. Dafür möchte ich einmal Danke sagen, dass Sie mir dies ermöglicht haben, denn nun habe ich Erfahrungen, die mich mein ganzes Leben lang begleiten werden und mich ein großes Stück unabhängiger und erwachsener gemacht haben. Danke.

Da es zwischen den Schulen noch kein ausgebautes Austauschprogramm für diese lange Zeit und einzelne Schüler gibt, war die Gastfamiliensuche natürlich umso schwerer. Außerdem war der Unterricht an der BVS für mich anfangs, aus sprachlichen Gründen, nicht einfach mitzuverfolgen. Auch hier sollte man sich überlegen, wie man Austauschschüler gut in den Schulalltag integrieren kann. Es ist selbstverständlich, dass Lehrkräfte nicht die komplette Unterrichtsstunde übersetzen können, doch im Groben noch einmal mit dem Betroffenen den Stoff durchzugehen, sodass die Arbeitsaufträge klar sind, hätte ich mir von einigen Lehrern mehr gewünscht. An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass man sehr auf die Unterstützung der Klasse achten sollte. Natürlich muss auch viel von einem selbst kommen, doch auch wenn man introvertiert ist, sollte man hin und wieder mitgenommen werden.

Meine Klasse hat mir am Anfang geholfen mit den Übersetzungen und ich hatte auch ein paar Mitschülerinnen, mit denen ich ab und zu nette Gespräche geführt habe. Meine Klassenlehrerin, Nancy, hat sich regelmäßig bei mir erkundigt und mich gefragt, wie es mir in der Klasse geht. Das war sehr hilfreich und bei Problemen hat sie sich direkt darum gekümmert. Auch meine Norwegischlehrerin hat mich gut mitgenommen. Auch, wenn wir auf Muttersprachlerniveau Unterricht und Aufgaben gemacht haben, hat sie mich ermutigt, mir die Aufgaben so anzupassen, dass ich sie bearbeiten konnte. Sie hat mich auch in die Sprachklasse Norwegisch für ausländische Schüler aufgenommen.