In meinem 12. Schuljahr hatten wir zwei Austauschschülerinnen aus Norwegen in Kiel. Daher dachte ich, dass es auch eine Möglichkeit geben müsste von Kiel nach Norwegen zu gehen. Also habe ich mir etwas Hilfe geholt und ein paar Dinge geklärt. Nach ein paar Wochen war es dann klar, dass ich tatsächlich ein Auslandsjahr in Norwegen machen kann. Dies über die Schule zu machen empfand ich auch als sehr gut, da ich dann auch die Möglichkeit hatte auch in Norwegen zur Schule zu gehen und junge Menschen in meinem Alter kennenzulernen.
Danach folgten Monate aus einem ständigen Wechsel zwischen Vorfreude, Glück und Schwermut. Nicht alles hat erst so geklappt, wie ich es wollte. Ich hatte direkt im Oktober an der VHS einen Onlinekurs für Norwegisch belegt. Eine dritte Fremdsprache in der 12. Klasse „nebenbei“ zu lernen, ist aber nicht so einfach. Der Anfang geht immer leicht, aber dann tatsächlich im Lernen zu bleiben und alles im Kopf zu behalten, während man sowieso so viel lernen muss ist nicht leicht. Außerdem musste ich eine Gastfamilie finden. Und das war mit Abstand das Schwerste, denn die Schulen hatten kein offizielles Austauschprogramm. Daher waren von Anfang an keine potenziellen Gastfamilien da. Ich habe einen Brief über mich geschrieben, mit der Frage nach einer Familie, die mich für das Jahr aufnimmt. Nach 3 Monaten kam immer noch keine Rückmeldung. Da habe ich noch ein Video von mir gemacht, in dem ich mich vorgestellt habe. Ich dachte, dass es vielleicht ein wenig einfacher ist, sich mich vorzustellen, wenn man mich in einem Video hört und sieht.
Alles in allem hat es sechs Monate gebraucht, bis ich eine Gastfamilie hatte. In der Zwischenzeit habe ich weiter Norwegisch gelernt und die 12. Klasse abgeschlossen. Als es dann feststand, dass ich tatsächlich bei dieser Gastfamilie leben kann, mussten wir die Formalitäten regeln. Ich hatte ein Onlinemeeting mit der Gastfamilie und allen, die in Norwegen und Deutschland Ansprechpartner für mich sind. Wir haben einen Vertrag mit dem Erasmus + Programm gemacht, woher ich das Geld für das folgende Schuljahr bekommen sollte. Dann gingen auch die anderen Vorbereitungen los, die ich auch schon vor dem Vertrag teils erledigt hatte. Ich habe mir Onlinebanking eingerichtet, damit ich leicht Überweisungen tätigen kann und keine Kontoauszüge mehr benötige. Außerdem brauchte ich natürlich Wanderschuhe und noch ein paar andere Sachen für den Alltag. Ebenso musste geklärt werden, ob ich einen anderen Telefonvertrag bräuchte, wenn ich ein Jahr im Ausland bin. Zuletzt musste ich meinen Anreiseweg und den Ankunftszeitspunkt planen.