Mein Weg nach Norwegen

Bei dem Planen der Reise musste erstmals der Zeitpunkt meiner Ankunft geplant werden. Ich war in dieser Entscheidung sehr frei, ich musste nur spätestens zum Schulbeginn in Bodø sein. Da ich noch Zeit in den Ferien haben wollte, um Ausflüge mit meiner Gastfamilie machen zu können, sie besser kennenzulernen und um mich etwas einzuleben, wollte ich gerne zwei Wochen vor Schulbeginn dort ankommen.

Nun wo alles fest und geplant war, blieb noch die Frage auf welchem Weg ich nach Norwegen komme. Es standen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Ich konnte mit dem Flugzeug fliegen, mit der Bahn fahren oder mit dem Auto fahren. Am einfachsten wäre es wohl gewesen, wenn ich mit dem Flugzeug geflogen wäre. Das wären etwas über drei Stunden Flug gewesen und ich hätte am Abend desselben Tages noch meine Gastfamilie kennenlernen können. Doch allein aus umwelttechnischen Gründen wollte ich nicht fliegen. Deshalb zog ich den Zug vor. Ich hatte die Strecke von  Bodø nach Oslo schon einmal mit meiner Klasse zurückgelegt und ich genieße lange Zugfahrten sehr; die wunderschöne Landschaft Norwegens zu bestaunen und Musik zu hören ist sehr entspannend. Allerdings hatte ich für ein ganzes Jahr viel Gepäck und dies mit der Post vorzuschicken wäre viel zu teuer geworden und für extra Gepäck auf dem Flugzeug wollte ich auch nicht zahlen. Daher bin ich schlussendlich mit dem Auto gefahren. Ich bin mit meinem Papa und seiner Frau zusammen gefahren. So konnten wir uns alle abwechseln beim Fahren, ich hatte tolle Begleitung und die beiden konnten mich in Bodø abliefern und danach noch Urlaub auf den Lofoten machen.

Los geht´s!

Insgesamt sind wir drei Tage gefahren. Wir sind von Preetz aus gestartet, wo wir das Auto mit meinem Gepäck vollgeladen haben und sind am ersten Tag bis Hirtshals gefahren und haben dort die Nachtfähre nach Larvik genommen. Gegen 02:00 Uhr waren wir dann in Norwegen und sind noch ca zwei Stunden weitergefahren. Da keine Hotels o.ä. mehr geöffnet hatten, mussten wir diese Nacht leider im Auto übernachten.

Wir haben also ein paar Stunden geschlafen, haben dann gefrühstückt und sind weitergefahren. Am zweiten Tag haben wir es bis nach Verdal geschafft, was etwas nördlich von Trondheim liegt. Dort haben wir einen sehr idyllischen Campingplatz gefunden. Nun hatten wir endlich eine Hütte, konnten wohlverdient duschen gehen und lecker kochen. Das Beste war am Abend jedoch das Bett. Einfach mal lang hinlegen und im Weichen liegen war so schön nach zwei Tagen Autofahrt.

Am letzten Tag der Reise sind wir dann nach Bodø durchgefahren. Es waren immer noch 8,5 Stunden Fahrt, aber nun war die Vorfreude groß. Ich konnte es immer noch nicht ganz glauben, dass ich am Abend meine Gastfamilie kennenlernen würde und dann bei denen ein ganzes Jahr leben würde. Während der Fahrt haben wir zwei Mal ein Foto-Stopp gemacht und uns einen Stausee und einen großen Fluss angeschaut und fotografiert. Am Abend gegen 18/19 Uhr waren wir dann endlich in Bodø! Es war ein erleichterndes Gefühl endlich angekommen zu sein. Wir haben erstmal Anne-Julie und Sondre, meine Gasteltern, und natürlich Maja und Koda, die beiden Hunde, kennengelernt und haben zusammen Pizza gemacht. Wir hatten einen schönen ersten Abend und sind dann total kaputt ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag sind dann meine beiden tapferen Begleiter abgereist. Der Abschied war total surreal, es hat sich angefühlt als ob die Beiden mich in ein paar Tagen wieder abholen würden und ich dann wieder nach Hause fahre. Ein seltsames Gefühl, dann zu wissen, dass man sie das nächste Jahr nicht sehen wird.

Pause am Stausee
Zwischenstopp beim überqueren des Polarkreises
Pause und kleine Fototour an einem beeindruckendem Fluss